Al Hawiyah – Im Oriental Guest House

Unser indischer Manager gesellt sich nach dem Essen zu uns. Er ist bestens informiert, auch über die aktuelle politische Lage in Europa.

Seit sieben Jahren arbeitet er hier. Seine Frau ist Lehrerin in Madras/Indien. Früher war er bei der Army, da haben sie sich auch nicht öfters gesehen.

Noch zwei Jahre, dann läuft sein Vertrag aus. Die jungen und inzwischen schulisch gebildeten Omanis suchen Jobs und drängen die indischen, paktistanischen und auch die Arbeiter aus Sri Lanka aus den Jobs.

Anfangs kamen die Beduinen zum Hotel und wollten “Pepsie” ohne zu bezahlen, denn Geld hatten sie ja keines. Sie kannten nur den Naturalien-Tauschhandel und Hotels sowieso nicht.
Wenn sie keine Pepsie bekamen warfen sie kurzerhand alle Scheiben mit Steinen ein.

Wir sind viele Jahre weiter, aber zu Zeiten des Ramadans bleiben sie immer noch schwer einschätzbar.

Ein vollbesetzter PKW braust lärmend durchs Hoteltor. Die Omanis sind in Feierlaune. Der Fahrer steigt aus und torkelt auf die Hoteltreppe zu. Kein Alkohol sondern Drogen. Und sofort greift er in seine Tasche und steckt sich sein neues Pfeifchen an.

Er macht “Kunststücke” und will, dass ich ihn photographiere, während er eine Colabüchse auf dem Kopf balanciert.
Ich zeige ihm das Ergebnis, gebe aber die Kamera nicht aus der Hand.

Nach zehn Minuten ist der Spuk vorbei. Die Colas, die sie bekommen haben, haben sie bezahlt, und sie fahren umständlich aus dem Hotel wieder auf die Piste.

Im letzten Ruckeln wirft ein Mitfahrer eine halbvolle Dose aus dem Seitenfenster in den Hotelgarten. Aber er trifft keine Scheibe. Wollte er wohl auch nicht, er wollte wohl nur den Müll loswerden.

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